NH-DAV

Sommertour 2002

Tourenbericht

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20.07.2002 (Thorben)

Getroffen haben wir uns wieder ganz früh. Genauer gesagt schon um 7.00 Uhr am Hauptbahnhof. Diesmal war ich mit meinem Vater der Erste. Doch schon nach kurzer Zeit kam Patrick und dann trudelten alle nach und nach ein. Um zehn nach sieben waren dann auch wirklich alle da. Silke, peddy, Patrick, Christian, Stephan und ich. Caro, Chavah und Sebi sind schon in Altona in unseren Intercity 1081 (die Zugnummer wusste Chavah) eingestiegen. Nachdem alle einen guten und halbwegs bequemen Platz hatten, ging die viel zulange Bahnfahrt los. Um die lange Zeit auszuhalten, besannen wir uns wieder der alten Tricks:
Kartenspielen, Zeitung lesen, unterhalten und versuchen, ein wenig zu schlafen. In Hannover kam dann J.C. in den Zug. Und weiter ging die Fahrt. Kilometer um Kilometer wurde abgefahren.
In Würzburg kam dann Edgar in die Runde. Und wieder ging die Langeweile los.
Bis Augsburg: Peddy wollte beim Halt am Bahnof auf den Bahnsteig gehen, um bessere Luft in die Lungen zu pumpen. Auf dem Bahnsteig kam er dann mit einer rothaarigen Frau ins Gespräch. Natürlich wurde das Gespräch von uns mit Interesse verfolgt. Als Peddy davon wieder zurückkam wurde er sofort ausgefragt: 50 Jahre alt; aus Hamburg; lebt in Hamburg seit dreissig Jahren; fährt nach Kaufbeuren, um ihre Eltern zu besuchen. Wieder eine neue Frau in Peddys Leben. Ich glaub, Peddy fand das nicht ganz so witzig wie wir. In Kaufbeuren stieg sie dann aus. Verabscheidet mit einem leisen "Ciao" von Peddy ging sie hinaus zu ihren Eltern. Was für eine Herz-Schmerz-Szene. Aber die Fahrt ging weiter und weiter.
Bis Kempten. Dort mussten wir umsteigen und Pascal einsammeln, der auf der Jugenleiterausbildung in Hindelang gewesen war. Dann stiegen wir in den Zug EC 196 von Kempten nach Bregenz. Das Abteil, in dem wir waren, war ziemlich leer.
Von Bregenz ging es dann zu unserem letzten Ziel an diesem Tag, nach Feldkirch. Dort gingen wir dann zu einer 700 Jahre alten Jugendherberge. Es ist ein altes Fachwerkhaus, dass innen sehr schön eingerichtet ist. Nur unser Zimmer war ein wenig zu klein. Neben der Jugenherberge steht eine alte Kirche, die ab und zu aus unerklärlichen Gründen zehn Minuten lang läutete. Nachdem wir unser Zimmer "eingerichtet" hatten, gingen wir raus in den Garten und warteten auf das Abendessen. Es gab Tortellini mit Spinat für die Vegetarier und Bratkartoffeln mit gegrilltem Hühnchenfleisch für die anderen. Nach dem Abendessen gingen einige von uns (Silke, Caro, Peddy, Chavah, Pascal, Stephan, J.C., Sebi und ich) in einen Wildpark. Die anderen blieben bei der Jugendherberge (Edgar, Patrick und Christian). Im Wildpark, der auf einem Bergrücken gelegen ist, konnten wir Steinadler, Wildschweine, Uhus, Luchse und Steinwild beobachten. Zurück in der Jugendherberge setzten wir uns eine Weile zu den anderen, gingen dann aber auch schnell ins Bett. Schlafen konnte ich in dieser Nacht schlecht. Es war warm und so schlief ich erst spät ein.

21.07.2002 (Caroline)

Nachdem wir um 7.18 Uhr langsam aufgestanden waren, genossen wir das reichhaltige Frühstücksbuffet. Wir früstückten draussen bei bestem Wetter und Peddy unterhielt sich mal wieder mit einer neuen Frau. Sie war Japanerin, die aus Australien kam [Anm.ß d. Red.: es gab einige kleine Sprachverständigungsschwierigkeiten] und als nächstes nach Lichtenstein wollte. Als wir mit dem Essen fast fertig waren, meinte Silke, dass wir uns in fünf Minuten zum Losgehen treffen würden. Dies schafften wir sogar fast.

Peddy führte uns sicher unter der Strasse lang und so hatten wir das einmalige Erlebnis, die Jugendherberge von der anderen Strassenseite zu sehen. Welch ein Blick! Das letzte Stück bis zur Bahn rannten wir. Wir schafften es, die Bahn zu bekommen, jedoch stellte sich dann heraus, das der Wagen, indem wir unsere Plätze reserviert hatten, kaputt und daher ausgesetzt worden war. So suchten wir uns andere Plätze und verteilten uns auf zwei Abteile. Wir spielten in dem einem Abteil Schlafmütze. Im anderen Abteil stand Peddy gerade und verlor bei einer Kurve so das Gleichgewicht, das er krampfhaft versuchte, sich noch irgendwo festzuhalten, aber erst das Fenster hielt seinen Fall auf. Ergebnis waren seine Handabdrücke in Sonnenmilch auf der Scheibe und vier angeblaute Finger. Bis auf Silke hatte keiner damit gerechnet, das Peddy kein Scherz macht und somit hatten alle anderen einfach nur zugeschaut.

Nach fünzig Minuten kamen wir in St. Anton am Arlberg an. Von dort aus fuhren wir mit zwei Taxis weiter nach Pettneu, da der Bus nur während der Woche fährt. Dort angekommen wanderten wir endlich los, doch leider war der Weg bis zur Milchbar größtenteils der Transportweg zur Hütte. Er war somit nicht sonderlich spannend, sondern eine ein Auto breite Schotterstrasse, die in Serpentinen den Berg hochführte. Um uns herum entwickelte sich natürlich nach und nach die Alpine Landschaft. Ein ziemlich laut rauschender Bach begleitete uns eine ganze Weile. Kurz vor der Milchbar wurde der Weg schmaler und schöner. Bei der Milchbar wurde er aber wieder so wie vorher, schade. Doch dann ging es bald richtig los, verliessen den breiten Weg und stiegen einen schmaleren, steileren, schöneren Weg bis zur Hütte hinauf. Um uns rum wurde es immer felsiger. Nach vier Stunden erreichten wir die Edmund-Graf-Hütte.

Es war früher Nachmittag und noch lange hin bis zum Abendbrot. Wir vertrieben uns die Zeit mit "Ein solches Ding", "Quentsch", "Schummeln", "Schlafmütze" und "Schwimmen". Danach fuhren wir Boot und das in den Alpen! Wir saßen mit sechs Personen in einem kleinen plastikenem Ruderboot mit kaputtem Paddel und bewegten uns auf dem Hausstausee umher. Das Boot schwankte teilweise sehr, besonders als wir das Paddel wieder aus dem See herausholten, das wir vorher hinein geworfen hatten, und als wir die Plätze tauschten. Aber wir sind nicht umgekippt! Nachdem es auf unserem See endgültig zu kalt wurde, gingen wir noch ein bisschen mit Badelatschen wandern. Wir fanden heraus, das auf Reibung klettern mit Badelatschen überhaupt nicht geht, da man immer aus ihnen herausrutscht. Die Jungs gaben natürlich mal wieder früher auf als wir. Wir (Silke, Chavah und ich) bestiegen teils barfuß, teils in Badelatschen noch "unseren" Felsen, auf dem wir den Sonnenuntergang beobachteten, um die Wettervorhersage für den nächsten Tag machen zu können: Gemischt. Wir saßen auf dem Felsen wie auf einem Pferd, dass jedoch recht unbequem war. Silke vorne, dann Chavah und ich hinten. Als wir wieder in der Hütte ankamen, spielten wir mit den anderen noch ein wenig "Quentsch" und "Schlafmütze" bis der Hüttenwirt uns rausschmiss. Selbst als wir dann in unseren Betten lagen, nachdem wir all unsere Sachen im Dunkeln gefunden hatten, musste er uns noch einmal sagen, dass wir endlich ruhig sein sollen. Daraufhin fragte ihn Pascal nur, wie alt die schwarzhaarige sei. Woraufhin er meinte, das die Jungs sie selbst fragen sollen.

22.07.2002 (Pascal)

Keiner hat den Wecker gehört. Zum Glück waren schon alle vor dem Weckerklingeln wach. Nachdem gestern Abend vermehrt über die schwarz-braun-haarige Küchenhilfe philosophiert wurde, hielt vor allem J.C. beim Frühstück Ausschau nach derselben, während er ganze sechs(!) Scheiben Brot verzehrte. Alle bekamen mit Liebe gemachte Lunchpakete. Essen gut - Alles gut.

Um 9.30 Uhr machten wir uns an den Aufstieg zum Hohen Riffler. Beim Höhenmeterzählen begegneten wir VIELEN Serpentinen, ein paar Schneefeldern und einem Schuttfeld. Das Schuttfeld - ziemlich steil und wechselhaft - hielt die Gruppe etwas auf. Wir Gipfelstürmer (J.C., Sebi, Thorben und ich) waren als Erstes am Joch und hatten es windig und kalt. Bis alle vier warm eingemummelt waren und den angrenzenden Gletscher erkundet hatten, war die Gruppe am Joch angekommen. Nach einer Erholungspause gings weiter zum endgültigen Gipfelsturm. Mit einigen leichteren Schwierigkeiten erreichten wir den Gipfeln, wo es ziemlich kuschelig ( man könnte auch eng sagen) wurde. Der Gipfelbucheintrag für die Gruppe und etwas Lyrik für Caroline (die schwarzhaarige Schönheit) durfte nicht fehlen:

An die Caroline der Edmund-Graf-Hütte:
Caroline, Dein Haar ist so schwarz wie die Nacht
der Gedanke an Dich hat den Aufstieg leicht gemacht.
Deine Augen strahlen wie das Licht,
wir vergessen Dich nicht!
Liebe Caroline, den Gipfel und das Gedicht hier
widmen wir nur Dir.

J.C., Pascal und Thorben

Caroline, jeder Windhauch scheint Deinen Namen zu flüstern.
Die Berge selbst verharren andächtig, sobald Du Deine zarten
Füße auf sie setzt.

Auf immer Dein, Sebastian

Ein kurzer Abstieg zum Joch runter und schon machten sich Silke, Caro, J.C., Thorben, Peddy, Sebi und ich an das nächste Gipfelerlebnis: zum Kleinen Riffler mit schöner Aussicht auf die Hütte. Dann ging es an den ewigen Abstieg das steile Schuttfeld runter. Als alle gut und heil unten angekommen waren, gab es eine reichhaltige Graspause, wonach es weiter zur Hütte ging. Das war der Tag von der alpinen Seite aus gesehen.

Beim Abendessen gab es für die meisten Reisfleisch. Leberkäse und Kaiserschmarrn waren auch dabei. Alle Jungs hielten dabei wieder Ausschau nach Hütten-Caro; mit mäßigem Erfolg. Nach dem Essen war Bootsfahrt angesagt. Wenn Hütten-Caro in Sicht aus der Hütte kam gröhlten die Besatzungsmitglieder (allesamt männlich) lauthals den Hütteneingang an.

Silke, Caro, Chavah und Peddy (das Mädchenzimmer) brachen um 19.30 Uhr zum Kappler Joch auf, wo sie den traumhaften Sonnenuntergang genossen, von dem die Jungs natürlich nichts mitbekamen. Erstaunerlicherweise traute sich J.C. gegen Abend, Hütten-Caro, die sich als ziemlich schweigsam herausstellte, anzusprechen. Nach zehn Minuten Eingewöhnungsphase wurde sie ins Meier-Spielen zwangsintegriert. Auch jetzt ( 21.35 Uhr ) ist das Mädchenzimmer noch nicht zurück. Doch, da! Schon halb von Dunkelheit umgeben, kommen wir wackere Wanderer den Berg runter, zwanzig Minuten vor Hüttenruhe! Nachdem das Mädchenzimmer zurückgekehrt war, gesellten sich zwei alberne Mädels zu uns ( nach eigenen Angaben 14 und 15 ).

Begebenheit (Silke):
Pascal ist kein Kavalier: Silke und Pascal mussten lange auf ihren Kaiserschmarrn warten. Als dann einer kam, antwortete Pascal auf Silkes Frage, ob er erstmal haben wolle, klar und deutlich mit "JA!". Muss er einen Hunger gehabt haben!

23.07.2002 (Edgar)

Wir sind mehr oder weniger um 7.00 Uhr aufgestanden. Danach sind wir zum Frühstück gegangen. Ich hatte ziemliche Kopfschmerzen und hab erstmal zwei Pillen geschluckt. Wie schon am Tag zuvor gab es für jeden einen Schmelzkäse wir sammelten alle Käsestücke in einer Tüte. Ursprünglich wollte Peddy den Käse mitnehmen, aber er hatte keine Lust, ihn zu tragen. Also haben wir ihn wieder abgegeben.

Um 8.00 Uhr ging es los. Den steilen Weg zum Schmalzgrubenjoch hinauf. Vor uns war die Holländerfamilie, die wir auf dem Berg einholten. Hinter dem Berg ging es an einem See vorbei etwas bergab und das letzte Stück auf einem Grat zum Schmalzgrubenjoch. Dort machten wir eine längere Pause. Caro beschloss, auf den Berg neben dem Joch zu gehen. Silke und Chavah gingen hinterher, um sie zurückzuholen. In der Zwischenzeit kamen zwei durchtrainierte Frauen von der Niederelbe-Hütte. Die eine sprach nur Englisch und die andere Deutsch. Dies war wieder eine Chance für Peddy, eine Frau kennenzulernen. Ausserdem erzählten sie uns, dass sie noch auf den Hohen Riffler wollen. Wir zeigten Respekt. Nachdem Silke, Chavah und Caro zurück waren und wir uns von den Frauen verabschiedet hatten, ging es weiter.

23.07.2002 (Christian)

Wir wagten uns an den Abstieg von dem Schmalzgrubenjoch in vielen Serpentinen abwärts auf eine steinige Wiese, auf der wir mal wieder eine Rast machten, die über eine dreiviertel Stunde dauerte. Als Caro weiter wollte schickte Silke sie zuvor noch auf den unseren Rastplatz überragenden Berg. So kletterten Chavah, Caro, J.C., Pascal und Sebi ihn ohne Gepäck hoch, blieben ein paar Minuten oben und kamen wieder hinunter. Doch während des waghalsigen Abstiegs bekam J.C. von Sebastian ein Stein in die Kniekehle getreten, worauf J.C. laut "SCHEISSE" ausrief. Was man bei uns anderen unten hörte.

Als wir noch zwei Kilometer weiterliefen gelangten wir an ein paar Sessel- und Schlepplifte. Auf dem ganzen restlichen Weg trafen wir noch ein paar andere Grüppchen, wovon manche Hunde besassen, und es passierte nichts Ereignisreiches. Wir gelangten endlich nach sechs Stunden an unsere schöne Hütte, die Hütte der DAV Sektion Niederelbe-Hamburg.

23.07.2002 (J.C.)

Natürlich wollten wir uns nach dem Marsch alle ein wenig erfrischen. Da im Großensee das Schwimmen mit einer Anzeige belohnt worden wäre (Trinkwasserschutz), machten sich Pascal, Sebastian, Patrick und ich auf die Suche nach weiteren Bademöglichkeiten. Und wir wurden auch fündig. Eine atemberaubende Seenlandschaft wurde so von uns entdeckt. Nachdem wir uns bei der Hüttenwirtin versichert hatten, dass das Baden dort im Schmelzwasser auch wirklich erlaubt ist, stürzten sich Caro, Patrick, Thorben, Pascal, Sebastian und ich in die sechs Grad kalten Fluten. Auch Edgar machte mit einer spektakulären Fuß- und Kopfwäsche auf sich aufmerksam. Am Ende waren natürlich alle froh, das die Sonne das Blut wieder annähernd auf Körpertemperatur brachte.

Nach einer kurzen Pause, einigen Meier-Runden und dem Essen (Grillwurst mit Pommes für fast alle, "gebratene Knödel" (Rührei mit einigen wenigen Brotstücken, keine Gewürze, aber mit Ketchup einigerma0en geniessbar) für die Vegis) machten sich Caro, Chavah, Silke, Peddy, Sebastian, Thorben, Pascal und ich noch auf den Weg zum Hausberg mit Gipfelkreuz. Statt der vorgesehenen halben Stunde benötigten wir für den Aufstieg zum Kappler Kopf (2404m) nur sage und schreibe 14 Minuten (allerdings ohne Gepäck). Da die Damen auf dem Gipfel den wunderschönen Abend noch geniessen wollten, verliessen die Jungens den Berg in Richtung Hütte. Dort fanden wir zwei unbekannte Mädels auf der Treppe sitzend die Sebastian natürlich ein wenig beeindrucken wollte. Doch leider endete das "lässig-die-Treppe-hinunter- maschieren" fatal (gestolpert!). Die Mädels waren natürlich "deeply impressed".

24.07.2002 (Chavah)

Um 6.00 Uhr klingelte heute schon der Wecker ( diesmal auch Silkes Handy! ). Voller Energie standen J.C. und Pascal auf, die anderen blieben noch etwas liegen. Heute sollte die längste Strecke zur Darmstädter Hütte, auf der wir schon um 17.00 Uhr sein sollten, erfolgen. Schon gepackt kamen alle zum Frühstück, wo uns schon unser "großes" Lunchpaket, bestehend aus einem Brot, entgegen sah. Silke konnte allerdings noch für jeden zwei weitere Scheiben ergattern. Als wir dann so extra früh loslaufen wollten, wurde festgestellt, dass Pascals Schuhe weg waren. Nach längerem Suchen wurde entschieden, dass Pascal das kleinere, ansonsten gleich aussehende Paar Schuhe anziehen sollte, da alle, die vor uns losgegangen waren, auch zur Darmstädter Hütte gingen. Zwei Geschwister von einer Holländischen Familie liefen mit uns den längeren Weg mit. Wir sahen mehrere Steinböcke auf einem Berg. Als wir bei der Kieler Wetterhütte ankamen, liehen uns drei andere Wanderer ein Fernglas, mit dem wir die Steinböcke noch besser beobachten konnten. Kurz nach der Kieler Wetterhütte kam ein Klettersteig, der abwärts führte. Nach einigem Überlegen wurde beschlossen, dass Stephan im Klettergurt hinunter sollte. J.C. und Berto (der Holländische Jung) kletterten auch wieder hinauf und trugen auch Stephans und Peddys Rucksäcke hinunter. Es ging noch länger weiter runter und später hinauf zum Seßgratjöchl, wo auf dem Aufstieg auch die von einem anderem Wanderer beschriebene Quelle auftauchte, bei der wir bei einer kurzen Pause mal wieder auf Silke und Peddy warteten. Das letzte Stück vorm Seßgratjöchl war wieder schlechter zu gehen. Das Schneefeld (ein großes, was sich sehr hinzog) ging noch, doch bei dem Geröllfeld danach ließen sich nur noch sehr schwer feste Tritte finden. Oben angekommen wurde ersteinmal große Mittagsrast gemacht. Als wir schließlich wieder aufbrachen, konnte man erstmal sehr viele Höhenmeter im Schnee herunterrutschen, wobei Peddy sich einfach auf sein Sitzkissen setzte und losfuhr, nachdem alle aus dem Weg gegangen waren.

Die Hütte lag auf dem gegenüberliegendem Berghang und eigentlich wollten wir durch das Tal [Anm.d.Red.: wer wollte das?] und auf der anderen Seite wieder hoch, doch der Weg führte doch aussenherum, was, da er auf einer Höhe lag, nicht schlimm war. Bei der Hütte angekommen, wurde der Hüttenwirt sofort als "cooler Typ" verbucht. Unser Lager war das sog. "Penthouse" unterm Dach, das sogar ein Balkon hatte. Caro und ich kletterten auch gleich die Feuerleiter hoch, mussten jedoch eine Weile warten, bis Edgar uns dann die "Tür" öffnete. Dann trafen wir uns in der Gaststube, wo es für die Vegetarier zum Ersten Mal Nudeln (mit Käsesoße) gab und die Nicht-Vegetarier sie mit Sauce-Bolognese aßen. Später gab es angesichts des Bergfestes noch ein zweites Getränk. Da Peddy noch Salzstangen hatte wurde wieder der "25 Salzstangen in einer Minute" Wettbewerb von der Skireise wiederholt. J.C. schaffte zwanzig Salzstangen, ich began bei zehn zu Husten und Edgar schaffte auch zwanzig Salzstangen zu essen. Nach noch vielen Spielen (auch ein Karl-May-Spiel aus dem Spielschrank) gingen wir ins Bett, wobei wir erstmals ein gemeinsames Lager hatten. Natürlich waren wir besonders ruhig, da die Holländer im Lager vor uns schon schliefen. Es wurden noch zwei Kapitel Bert vorgelesen und dann wurde es langsam ruhiger, bis alle schliefen.

25.07.2002 (JC)

Der Tag begann so, wie er am Abend vom Hüttenwirt vorausgesagt worden war: Mit Nebel und Regen. Doch da eine baldige Wetterbesserung prognostiziert wurde, beschlossen wir, noch ein bisschen länger auf der Darmstädter Hütte zu bleiben. Wir vertrieben uns die Zeit mit Karte spielen, ehe wir uns um 10:30 Uhr regenfest verpackten und uns somit gege um 11.09 Uhr auf den Weg machen konnten. Zuerst ging es nach oben. Über Geröll und grossen Schotter erreichten wir schliesslich unser erstes Schneefeld der Tour. Nach der Überquerung deselben begann es zu regnen und je höher wir kamen, umso mehr verwandelte sich der Regen in Hagel und Schnee und die Steine wurden immer glitschiger. Schliesslich befanden wir uns in einem dichtem Schneetreiben und ein eisiger Wind pfiff uns um die Ohren. Doch damit nicht genug. Wir mussten an einem riesigem Gletscher vorbei. Es ging nun immer steiler nach oben und es waren Drahtseile gespannt, an denen man sich hochziehen konnte. Auf diesem Teil der Strecke kamen wir am langsamsten voran. Nach etwa 1 1/2 Stunden erreichten wir das Kuchenjoch, wo der Wind und der Regen das Gesicht fast lähmten. Bei allen kürzeren Pausen wurde der Rucksack automatisch von jedem in den Wind gedreht. Nach einer etwas längeren Mittagspause gelang es mir sogar nicht mehr, meine Handschuhe selbständig anzuziehen. Doch zum Glück half mir Silke dabei. Nach einer weiteren halben Stunde konnten wir die Konstanzer Hütte schon erblicken, doch es stand noch ein längerer Abstieg vor uns. So erreichten wir endlich gegen 15:30 Uhr die Konstanzer Hütte. Natürlich konnten auf dem letzten regenfreien Wegstück nicht alle unsere Kleidungsstücke trocknen und so war das erste, was wir in der Hütte machten, unsere Sachen im Trockenraum aufzuhängen. Nach der Zuweisung unserer Lager begaben wir uns in die Gaststube, wo es Gulasch für alle und Nudeln nach Art des Hauses für die Vegies gab. Am späteren Abend kam es dann zu einem folgenschweren Besäufnis: Pascal, Thorben und ich exten den Rest ( 0.02 l) unseres Bieres!

Da wir mit den Holländern zusammen in einem Zimmer waren, gab es noch eine kleine Kissenschlacht, ehe wir ihnen noch Bert auf Deutsch vorgelesen haben, bei dem sie komischerweise auch immer dann lachten, wenn wir lachten. (Anm. Red.: die Lesung wurde durch eine kurze Zusammenfassung ins holländische beendet)

26.07.2002 (Sebastian)

Der Tag begann damit, dass wir uns in zwei Gruppen aufteilten. Während die Weicheier durch das Tal gingen, sammelte sich die Elitetruppe unter der Führung von Peddy um den Mount Wannenjöchli zu besteigen. ( PASCAL; JC; CARO; PEDDY; SEBASTIAN). Stolz einher schreittend machten wir uns auf den Weg. Leider stellte sich schon bald ein mittlerer Schneesturm ein, die Steine wurden glitschig und ein eisiger Wind wehte (Anm. Red.: hat da jemand abgeschrieben?). Insbesondere Peddy hatte unter sporadisch auftretenen Schneebällen zu leiden. Doch dadurch liessen wir uns nicht aufhalten. Mannhaft bahnten wir uns unseren Weg durch die Winterlandschaft (Anm. Red.: zur Erinnerung, es war gerade Hochsommer in Deutschland) und schlugen schliesslich ein Lager unter einigen Felsen auf. Nachdem wir uns mit dem Nötigstem versorgt hatten, zogen wir weiter, das Ziel vor Augen.

Alsbald kamen wir in wärmere Gefilde, der Schnee schwand und vor uns erstreckte sich ein malerischer See. Von diesem Anblick beflügelt zogen wir raschen Schrittes weiter und erreichten schliesslich eine grüne Wiese, bei der wir eine kleine Rast einlegten. JC lies uns in grosszügiger Weise an seinen Broten schnuppern bevor er sie verschlang. Dann war es endlich soweit, die Umrisse der Hütte lösten sich aus den Nebelschwaden und verliehen neue Kräfte. Stolz betraten wir die Hütte in der Gewissheit Grosses geleistet zu haben.

27.07.2002 (Patrick)

Frisch geduscht (vom Abend vorher) und nach dem ersten richtig grossen Frühstück machten wir uns gut gelaunt auf den Weg zur Friedrichshafener Hütte. Das Wetter war ( Überraschung!) kalt, aber diesmal trocken. Wir latschten gemütlich bis zu unserem erstem Anstieg an diesem Tag auf das Muttenjoch. Dort machten Stephan und ich dann Pause ( meine Sehnen waren etwa 5 cm zu kurz für den Anstieg ), während der Rest voller Elan auf die Geisspitze sprintete. Im Führer waren für den Aufstieg 20 Minuten angegeben, die Gruppe könnte uns eine Stunde Pause.

Nachdem die endlich auch unten waren, wollten die erstmal Pause machen und Bert lesen. Als das dann auch überstanden war, machten wir uns an den Abstieg, der sich wegen viel Schnee extrem abwechslungsreich gestaltete. Sebi verlor in einem Schneefeld ein Drittel seines Wanderstockes, der dann von Pascal und Thorben in einer heldenhaften Lawinenrettungsaktion wieder ausgegraben wurde. An der Stelle, wo der Rundweg vom Hüttenweg abging, wurde den Hüttenheinis von den Rundweg-Gehern gut dreiviertel ihres Rucksackinhaltes aufgebrummt. Chavahs Rucksack war dann doppelt so gross wie sie und Christians zweimal so schwer.

27.07.2002 (Pascal) - Extratour

Nachdem die Hüttenschlüries den Direktweg zur Hütte genommen hatten, ging es für uns "Geübte" ( Silke, Sebi, Thorben, JC, Caro und ich ) bis zu einem Felskessel inklusive ein paar Seen hoch. Dort oben war es unglaublich still, bis auf das Rauschen des Schmelzwassers. Dann durchquerten wir Grasflächen, Schnee- und grobe Schotterfelder, bis wir zu einer leichten KLetterei kamen, die uns oben auf den Grat führte. Dort machten wir eine Trinkpause und schauten uns die Umgebung an, wozu u.a. der "wilde Bill" (Namensgebung von Thorben), ein Austauschberg aus dem Grand-Canyon, gehörte. Als wir zum Gipfel aufbrachen, sahen wir am gegenüberliegendem Grat noch ein paar Gemsen. Über steilschrägabfallende Steinplatten ging es weglos zum Gipfel Vertineskopfes, wo wir uns nur kurz aufhielten und über rutschiges Geröll wieder zum markiertem Weg abstiegen. Auch der zweite Gipfel, der Vertinespleiskopf, war für uns kein Problem. So ausgeruht konnten JC, Sebi und ich auf dem Gipfel eine Runde Skat spielen. Der Abstieg ging über den Grat mit ein paar steilen Klettereien vor sich und nachdem auch noch ein längeres Stück über Gras bewältigt worden war, kamen alle pünktlich zum Essen um 18.00 Uhr bei der Hütte an.

28.07.2002 (Stephan)

Der Wecker klingelte heute schon um 4:00 Uhr morgens, weil manche ( Caro ) den Sonnenaufgang anschauen wollten. Um ca. 5:30 Uhr haben wir mit dem Abstieg begonnen, weil manchem kalt wurde. Nachdem wir feststellten, dass wir erst den Bus um 8:30 nehmen könnten ( der war auch eigentlich vorgesehen ) haben wir uns einen Platz im Wald gesucht, wo wir erst einmal gefrühstückt haben. Danach sind wir dann zur Bushaltestelle gegangen und haben uns erst einmal in der Sonne gebräunt. Der Bus hat uns dann nach Landeck gefahren, wo Sebastian von seinen Eltern abgeholt wurde.
Mit der Bahn ging es dann nach Jenbach. Dort haben wir eine Pause gemacht, manche haben was zu Essen bestellt, andere haben ein Eis gekauft oder was zu trinken. Auf der Bahnfahrt nach München haben wir Thorben in Rosenheim rausgelassen, der dort mit seinen Eltern zelten wollte. In München haben sich Pascal, Peddy, JC und Patrick erst einmal einen Döner gekauft. Von dort ging es Non-Stop nach Hamburg. Auf der Bahnfahrt habne wir viele Späße gemacht, Spiele gespielt oder gelesen. In Hamburg kamen wir um 20:15 Uhr an.

Das war die Sommertour 2002


Gipfelstatistik

20.07.2002: Wildpark (alle bis auf Christian, Edgar und Patrick)
21.07.2002: Klippen bei der Hütte ( alle ca. 2380m )
Pferd ( Caro, Chavah und Silke ca. 2400m )
22.07.2002: Hoher Riffler - 3168m ( alle )
Kleiner Riffler - 3014m ( alle bis auf Stephan, Chavah, Christian, Patrick und Edgar )
Vorgipfel Ausläufer Blanker Horn - ca. 2700m ( alle )
Kappler Joch - 2672m ( Caro, Chavh, Silke und Peddy )
23.07.2002: Elefant beim Schmalzgrubenjoch - 2750m ( Caro, Chavah und Silke )
Schildkröte (Nebengipfel Hohe Spitze) - 2700m (Caro, Chava, JC, Sebi, Pascal)
Kappler Kopf - 2404m ( alle bis auf Patrick, Edgar, Christian und Stephan)
24.07.2002: -
25.07.2002: -
26.07.2002: Wannenjoch - 2684m ( Caro, JC, Pascal, peddy und Sebastian )
27.07.2002: Geisspitze - 2779m ( alle bis auf Patrick und Stephan )
Vertines - 2685m ( Caro, Sebi, Thorben, Pascal, JC, Silke)
Vertinespleiskopf - 2706m ( Caro, Sebi, Thorben, Pascal, JC, Silke)

© 2002 peddy, 05.12.2002 / 05.12.2002 Sektion Niederelbe-Hamburg: www.alpenverein-niederelbe.de