Wir wollen den Bus um 9 Uhr beim Bahnhof bekommen und brechen dazu in eine gewisse Hektik aus.
Wie üblich war es falscher Alarm und wir sind 10 Minuten zu früh bem Bahnhof.
Ich lerne schnell, dass die Frage "Ist Hin- und Rückfahrt billiger als nur die
Hinfahrt?" nicht unbedingt die Antwort bringt, die man sich erhofft hat. Manchmal sollte
man sich beim Fragen klar ausdrücken, sonst zahlt man halt unnötiger Weise auch
die Rückfahrt.
Es wird eine schöne Busfahrt über Serpentinen. Einmal halten wir unnötiger
Weise an einer Bushaltestelle, für die der Bus extra einen Umweg gefahren ist. Es steht
nur eine Frau mit einer Frage an selbiger. Nach der Beantwortung ihrer Frage geht es zurück
zur Hauptstrecke. Ab und zu wird uns wieder ein Blick auf den Watzmann gewährt. Doch
der erhoffte Blick auf den Königssee bleibt aus.
Von Hinterbrand aus geht es auf den Jenner. Wir nehmen natürlich den steilsten und
anstrengensten Weg, wir haben ja Caro dabei. Es ist heiß. Am Wegesrand und auf den Wiesen
blühen die verschiedensten Blumen. Bald geht der schöne, aber steile Weg in einen
gerade neu gemachten breiten Fahrweg über. Im oberen Teil kurz vor dem Gipfel wimmelt
es von Touristen. Sie haben sich das Leben leicht gemacht und sind mit der Jenner-Bahn
heraufgefahren. Ich dagegen sehe aus, als hätte ich gerade eine Haarwäsche hinter
mir, so sehr habe ich geschwitzt.
Gegen Mittag sind wir auf dem Gipfel des Jenner. Unser erster Gipfel! Caro berührt das
nach ihrer Grundausbildung gar nicht. Wir haben einen herrlichen Ausblick auf den Watzmann
und den Königssee. Bei der Bergsstation füllen wir unsere Wasserflaschen wieder
auf und ziehen dann weiter in Richtung Stahlhaus.
Nachdem wir beim Stahlhaus angekommen sind, eingecheckt haben und alle nicht notwendigen Dinge
aus unseren Rucksäcken entfernt haben, ziehen wir fast gleich wieder los in Richtung
auf das Hohe Brett. Bis zum Abendbrot haben wir ca. drei Stunden Zeit. Nach der Einschätzung
der Hüttenwirtin müssen wir dazu allerdings recht zügig gehen.
Auf dem vorgelagerten Pfaffenkogel finden wir Edelweiß und einen schönen Platz
zum liegen. Der Weg auf das Hohe Brett erscheint uns im Hinblick auf den morgigen Tag zu
lang und so bleiben wir einfach noch eine Weile an dem schönen Platz liegen.
Zurück bei der Hütte spielen wir Tot-Töter-Geist, ein von der Grundausbildung
mitgebrachtes Spiel. Es fängt an zu regnen. Wie gut, dass wir nicht mehr aufs Hohe Brett
gestiegen sind. Es gibt Gulasch. Die zwei Vegetarier Thorsten und Chavah und die Rindverschmäherin
Caro bekommen leckeren Kaiserschmarrn.
Später spielen wir wieder. Quensch macht wie üblich so viel Lärm, dass sich die
anderen Gäste von uns ein wenig distanzieren. Ab und zu kommt immer der "Alles klar"-Typ
in der Hoffnung, dass wir noch etwas trinken wollen, doch wir müssen ihn enttäschen.
Die Abrechnung mit dem Hüttenwirt gestaltet sich etwas schwieriger, doch das beruhte auf
einem Missverständnis. Es regnet, donnert und blitzt. Mal schauen, ob morgen das Wetter
wieder gut ist.
Zitate
Patrick bezeichnet den Schneibstein als Schleifstein.
Pascal: Kalt duschen. Dann ist ja kleiner Freund so. (mit entsprechender
Größenangabe mit Zeigefinger und Daumen)
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