Es ist scheißkeit. Heute steigen wir 1000 Höhenmeter nach St. Bartholomä
ab! Nach dem Frühstück geht es um 8:20 Uhr los. Ich kann bei den Wirtsleuten
noch fünf Äpfel für uns herausschlagen. Mit fast dem Gehtempo von Caro's und
meinem Ausflug auf den Feldkogel von gestern geht es los. Immer munter den Weg entlang.
Er ist anfangs relativ flach und ohne viele Stolpersteine. So kommen wir schnell und
zügig voran. Das Wetter ist diesig und versperrt uns die Sicht. Schon eine interessante
Stimmung. Wir überholen auf diese Weise mindestens zwei Wandergruppen. Endlich
überholen wir jemanden!
Rastlos zieht es alle weiter. Ich will eine Pause, doch die anderen sind in ihrem Abstiegsdrang
nicht zu stoppen. Selbst eingelegte Pausen werden recht schnell wieder beendet. Die Saugasse
wird mit fröhlichem internationalen Zählen (dänisch, deutsch, italienisch,
lateinisch, spanisch, englisch, hexadezimal) gemeistert (37 Kehren). Anschließend
geht es wieder sanfter weiter. Weit oberhalb in einer Klamm geht es zum Königssee
hinab. Schon scheint er durch die Bäume. Ich lasse die anderen bald vorauseilen und
tingle langsam den Abhang hinterher. Irgendwie bin ich heute nicht so fit drauf.
Nach einem schönen Spaziergang am Ufer des Königssee s entlang kommen wir in das
Zentrum des touristischen Interesses. Wir sind ein Teil davon. Erschöpft setze ich mich
in eine Ecke und lasse mir von Thorben ein Eis besorgen.
Bäh, ich habe doch noch eine Blase bekommen!
Peddy und noch ein paar schauen
sich die Kirche an und kehren enttäuscht zurück.
Peddy meistert die schweren Verhandlungen wegen der Fahrkarten. Dann folgt eine wundervolle
ruhige Überfahrt über den Königssee. Nach ca. einer halben Stunde sind wir
in dem gleichnamigen Ort. Es hat angefangen zu regnen. Die meisten wollen den Bus nehmen,
doch was sollen wir so früh bei der Jugendherberge? Wir ziehen uns lieber unsere Regensachen
an und gehen immer am Fluss entlang zum Bahnhof in Berchtesgaden. Ich verpasse den Zeitpunkt,
zu dem ich noch meine Regenhose hätte anziehen können, und komme mit klitschnasser
Hose beim Bahnhof an. Den anderen geht es genauso. Nur Caro ist wieder richtig angezogen
und trocken.
Nach einer Portion Pommes für jeden geht es direkt zur Jugendherberge. Peddy ist so
geistesgegenwärtig und checkt uns ein, bevor die Zivis in ihre Pause gehen. Als ich
endlich eintrudle, kann ich den Vorgang noch mit meiner Jugendherbergskarte abschließen.
Auf den Zimmern hängen wir erst lange ab, klettern dann aber unter die Dusche und
duschen ausgiebigst und heiss. Ooaahh, tut das gut!
Irgendwann schauen wir Mädels nach den Jungs. Doch die sind vor ihrem Chaos geflohen.
In der Watzmannstube finden wir sie dann. Drei Leute spielen Skat und alle anderen schauen
zu. Uns ist das zu langweilig und so quäle ich mich ein Stockwerk wieder herauf
und hole die Ligretto-Karten. Allerdings nur für vier Personen. Der zweite Satz
wäre im zweiten Stock.
Der Abend zieht sich so hin. Der Kicker im Keller ist nicht zu gebrauchen und in der
Watzmannstube wird ferngesehen. Peddy, Patrick und ich ziehen uns zu Thorben ins Zimmer
der Jungs zum Skat zurück, während die anderen in der Empfangshalle weiter
palavern. Irgendwann kommen auch sie nach. Es wird wieder nicht gelesen und wir verschwinden
gegen 22:05 Uhr in unser Zimmer und fallen schnell in den Schlaf. Vorher mussten wir noch
diese Betten beziehen, was für Caro und Thorsten bei dem Bettzeug eine echte
Herausforderung darstellt.
Zitate
Wie ist das Wetter? Genauso suppig wie gestern. Pascal: WIr können der Suppe
nicht entkommen! Wir müssen noch über den großen Teller!
JC nachdem Sobhan bei den Jungs Asyl vor Peddy gesucht hat:
Pass auf, der schläft uns gleich ein! Ein Kampfschläfer!
Begegnung der besonderen Art
Auf dem Weg begegnet uns ein Päarchen, wo die Frau leichtbekleidet und nur mit einem
kleinen Rucksäckchen vorausläft, während er schwerbepackt hinter ihr herschnauft.
Ich sage zu den beiden: Das ist aber Service! Der Mann meint dagegen: Nee,
das ist Dummheit!
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