DAV Sektion Niederelbe-Hamburg

YETI-Camp in den Ötztaler Alpen

Ein vor Jahren gegebenes Versprechen, mit dem Enkel in die Alpen zu fahren, musste in diesem Jahr eingelöst werden. Und es lohnte sich ohne Einschränkungen. Da ich nicht genau abschätzen konnte , welche Erwartungen der inzwischen 12-jährige Yannik haben und welchen Belastungen er gewachsen sein würde, entschied ich mich für die Teilnahme an einem Kurs des DAV-Summit-Clubs: Familien-Yeti-Camp im Kaunertal (Ötztaler Alpen) mit Standquartier im Gepatschhaus (1928 m).
 
Dort warteten eine gute Unterkunft und die beiden Bergführer Axel und Gerhard auf unsere Gruppe aus 10 Eltern und Großeltern und 10 Kindern zwischen 7 und 14 Jahren.
 
Talabwärts der gewaltige Gepatschstausee, gegenüber eine Kulisse stolzer Dreitausender und der mächtige Eisstrom des Gepatschgletschers bildeten eine eindrucksvolle Umgebung. Da uns auch das Wetter in der gesamten Woche mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen verwöhnte, konnten die Bedingungen kaum besser sein.
 

Gleich am 1. Tag ging es an unsere Kletterwand: Ausrüstungsempfang, Gurte anlegen, Knoten lernen und üben, ein leichter Klettersteig, Abseilübungen mit Abseilachter und Prusikschlinge – keine Probleme.

 
Für Dienstag, unser 2. Tag, stand „unser Matterhorn“ auf dem Programm, ein riesiger Block im Riffeltal. Zunächst einige Balancier- und leichte Kletterübungen und dann richtiges Klettern auf  4 Routen, natürlich top-rope-gesichert vom Kletterpartner. Das machte allen Spaß. Noch vor dem Abendessen wurden Steigeisen und Grödel für die morgige Gletschertour angepasst.
 
An vielen Rundbuckeln mit fantastischem Gletscherschliff und über reißende Gletscherbäche stiegen wir in 2 Seilschaften mit Steigeisen auf die Gletscherzunge des Gepatschgletschers. Es folgten Übungen zur Bewegungstechnik und einige hübsche Spielchen mit Pickel und Eisschrauben. Und wieder herrschte Superwetter mit angenehmer Temperatur und strahlend blauem Himmel. Auf dem Rückweg zur Hütte folgte dann ein absolutes highlight, der „Flying Fox“, eine rasante Fahrt am schrägen Seil vom einen auf das andere Bachufer.
 
Am Donnerstag war (endlich) wieder Klettern angesagt. Axel hatte an unserer Kletterwand 8 Routen mit Schwierigkeitsgraden zwischen dem 3. und 5. Grad angelegt. Die Kids schafften natürlich alle Routen und nach jeder Wiederholung immer geschickter. Der Klettervirus hatte sie gepackt. Zum Abschluss des Tages versammelten wir uns um ein Lagerfeuer. Trockenes Holz fand sich in der Umgebung reichlich, sodass wir Würstchen grillen und Stockbrot zubereiten konnten. Mit vielen Liedern, „angestiftet“ von Gerhard und Carsten, blieben  wir bis über den 22-Uhr-Zapfenstreich hinaus.
 
Unser letzter Tag führte uns von der Bergstation Weisssee (ca. 2700 m) auf den Wiesjackelkopf (3130 m), für viele der erste Dreitausender. Und wie das bei wiederum herrlichen Wetter so ist, bot sich uns ein schöner Rundblick.
 
Mein Fazit: es waren schöne, abwechslungsreiche und auch anstrengende Tage in einer harmonischen Gruppe; wir hatten viel Spaß miteinander, fanden ein gutes Haus vor mit akzeptablem Essen, und wir hatten mit Axel und Gerhard motivierte und gut motivierende Bergführer, denen besonderer Dank gebührt.
Yanniks Fazit: Opa, können wir das nicht jedes Jahr machen? (Ich habe mich vorsichtshalber erst mal nicht festgelegt.)
 

Vielen Dank, Carsten, für deine tollen Bilder! 

Rolf Thiedemann

 
         
         
         
         
... zur 2. Bilder-Seite        

ZURÜCK zur Hauptseite
THI 25.08.04