DAV Sektion Niederelbe-Hamburg

Nachrichtenblatt Nr. 3/05

Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung
am Mittwoch, den 10. August 2005 in der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal J.
Beginn 19.00 Uhr.
 

Einziger Punkt der Tagesordnung ist die Abstimmung über den Verschmelzungsvertrag mit der Sektion Hamburg. Gemäß der Satzung müssen mindestens 1/3 der stimmberechtigten Mitglieder der Sektion anwesend sein, um einen gültigen Beschluss herbei zu führen. Ist dieses nicht der Fall, ergeht hiermit die ...

 
Einladung zu einer 2. außerordentlichen Mitgliederversammlung
am Mittwoch, dem 24. August 2005, in der Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal J, Beginn 19.00 Uhr.
Ein Beschluss über den Verschmelzungsvertrag ist dann mit einer 3/4 Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder gültig.
Der Verschmelzungsvertrag ist ab Montag, dem 25. Juli 2005 in unserer Geschäftsstelle zu den bekannten Öffnungszeiten einzusehen, sowie unter der durch Passwort geschützten Internetadresse
http://www.alpenverein-niederelbe.de/mitglieder/index.html
An den Abstimmungstagen werden diese Unterlagen den Mitgliedern im Hörsaal ausgehändigt. Bitte bringen Sie zur Abstimmung unbedingt Ihren Mitgliederausweis und Ihren gültigen Personalausweis mit! Abstimmungsberechtigt sind alle Mitglieder ab dem 14. Lebensjahr.
 
Auf den höchsten Berg Amerikas
Sonntag, 20. Februar 2005. Neun Uhr. Es hat keinen Sinn. Wir haben eine Stunde windgeschützt und dennoch frierend an der Plaza de Independencia auf 6400 m gewartet, ob der Sturm abflaut. Ringsherum passables Gipfelwetter, aber um unseren Berg kreist eine linsenförmige Wolke, das bedeutet Sturm auf den letzten 500 Höhenmetern. Mikroklima. Weitergehen wäre Wahnsinn, wir möchten gern unsere Finger und Zehen behalten.
 
Wir, das sind Roland aus Nürnberg, Guillermo aus Venezuela und ich aus dem beschaulichen Stade. Drei andere Deutsche aus unserer Mini-gruppe von Hauser-Exkursionen sind bereits mehr oder weniger höhenkrank umgekehrt. Unser Ziel: der Aconcagua in Argentinien, mit 6962 m der höchste Berg Amerikas. Als zweithöchster der „Seven Summits“ ist er heiß begehrt, doch viele halten ihn fatalerweise für einen Wanderberg, zumal er so auch vermarktet wird. Die Erfolgsquote liegt aber bei nur einem Viertel: Wetter und Höhenkrankheit fordern ihren Tribut. Technisch ist er leicht (Pickel und Steigeisen nur in Ausnahmefällen; keine Kletterei, allenfalls 1.Grad), aber körperlich und mental ganz und gar nicht. Was wie ein Heldenepos klingt, ist bittere Realität! Also Abstieg ins Hochlager Nido de Cóndores, was „Kondornest“ heißt, auf 5400 m Höhe. Ein zweites Hochlager auf 5900 m haben wir verworfen: zu wenig Schnee zum Schmelzen und zu verschmutzt.
 
Wir beginnen zu rechnen: „In fünf Tagen geht der Flieger von Santiago nach Frankfurt. Wir brauchen einen Ruhetag. Wenn wir den Rückmarsch auf eineinhalb Tage beschleunigen, haben wir am Dienstag noch eine kleine Gipfelchance. “Gesagt, getan: Montag Schnee schmelzen von morgens bis abends. Der Büßerschnee ist mit Schutt verunreinigt, aber etwas anderes gibt es hier auf 5400 m Höhe nicht.
 

Dienstag, zwei Uhr: wecken, Kocher anwerfen, Schnee schmelzen, Müsli runterwürgen. Drei Uhr: Abmarsch. Wieder ist das Wetter nicht stabil. Langsames Gehen über endlose Schutthänge ist angesagt. Ich friere. Ob das Wetter hält? Großes Fragezeichen. Ab 6400 m wird’s richtig hart. Pause unterhalb der berüchtigten Canaleta, einer langen Rinne voll losen Gerölls. Ich esse und trinke etwas, doch der Magen streikt. Tee und Schokolade werden umgehend wieder hinaus befördert. War’s das mit dem Gipfel? Ich versuch’s trotzdem. Es geht besser als erwartet. Immer schön rechts halten wegen der Steinschlaggefahr. Die Schneefelder können wir umgehen. Oben am Gipfelgrat auf 6800 m ein schauriger Tiefblick in die wolkenverhangene Südwand. Roland quält sich, aber er ist hart im Nehmen. Das Gelände steilt sich noch einmal auf, das kleine Gipfelkreuz sehen wir erst spät. Dann ist es geschafft: Amerika liegt zu unseren Füßen. Kein höherer Gipfel von hier bis zum Hindukusch. Guillermo, Roland und ich fallen uns überglücklich in die Arme...

 
Der Rest ist schnell erzählt: Kaum verlassen wir den Gipfel, beginnt es heftig zuschneien. Wir steigen ab ins Hochlager, bauen die Zelte ab, brechen unter unseren 25 kg-Rucksäcken fast zusammen. Alles, auch die Fäkalien(!), muss zu Tal getragen werden. Nach einem 16-Stunden-Tag werfen wir um19 Uhr im Basislager Plaza de Mulas auf 4300 m (Mulas = Maultiere) erschöpft unsere Rucksäcke ab, stoßen mit Coca-Cola auf den Gipfelerfolg an. Bloß kein Tee mehr! Wir kriechen glücklich in unsere Daunenschlafsäcke, drei Tage später sitzen wir im Flieger.
Klaus Grade, DAV-Gruppe Stade
 
Der Blick durch den Sucher
Insbesondere im Urlaub sieht man uns aus deutschen Landen doch häufig mit Gerät behangen und durch den so genannten Sucher blicken oder zielen. Nur bei Begegnung mit Reisegruppen aus Fernost, da sind wir der Meinung, jene wären doch dauernd am „Knipsen“. Wir dagegen wären doch harmlos. Dabei haben wir uns in den Jahren nach dem Kriege doch recht entwickelt. Musste man das kleine Sucherbild der AGFA- oder Bilora-Box sehr konzentriert von oben bei vor dem Bauch gehaltener Box betrachten, so war dies ein mühsamer Vorgang. Die Objekte bzw. meist Personen mussten lange ruhig stehen bleiben. Trotzdem hatten manche nachher auf dem Bild keine Füße, oder Tante Frieda war nur zur Hälfte abgebildet.
 
Auch die damaligen „Freaks“ mit Großkameras hatten zwar auf der großen Mattscheibe ein großes Sucherbild und unter dem schwarzen Tuch zur Abdeckung war alles gut zu sehen. Aberschnell ging das alles nicht. Standen alle„Objekte“ richtig, so mussten diese bleiben und sich still verhalten, die Mattscheibe wurde unter dem Tuch gegen eine Filmkassette getauscht und der Auslöserbetätigt. Bei Personenaufnahmen hatten diese dann auf Zuruf im richtigen Moment freundlich zu blicken. Trotzdem gibt es aus dieser Zeit schon hervorragende Fotos aus den Bergen, meist zwar von unten, denn das schwere Stativ war ja ebenfalls vonnöten.
 
Erst mit dem Leica- bzw. Kleinbildformat wurden die Kameras kleiner und sie erhielten einen Sucher, mit dem man die Kamera am Auge, richtig auf das Fotoobjekt zielen konnte. Der Fotoapparat wurde schnell, und damit waren auch die so genannten Schnappschüsse möglich. Wie beim Schießen mit der Waffe war möglichst ein Auge zuzukneifen. Nun wurde man gewahr, der steile Anstieg– von unten fotografiert – wirkte nachher im Bild gar nicht so beschwerlich. Der gleiche Weg im Abstieg – von oben aufgenommen – steil und gefährlich, da machten die Aufnahmen zu Hause aber Eindruck. Meist ist der Horizont in den geliebten Bergen aber hoch über einem, und das führt ganz unbewusst zu einer besseren Bildaufteilung. Der Tal- oder Berghang bildet die Bildmitte, ein schmaler Streifen Wolken und Himmel bilden oben den Abschluss. Man hat sich dem„Goldenen Schnitt“ genähert. Bilder aus dem Flachland oder von der See zeigen häufig einen Horizont direkt in der Bildmitte. Kein Bildteil ist somit betont! Der Betrachter erfährt nicht, was dem Fotografen wichtig war, der Himmel oder was darunter war.
 

Als dann die Spiegelreflexkameras aufkamen, wurde der Durchblicksucher optimiert. Nun war die Einstellung der Entfernung bzw. die Probleme der Scharfeinstellung gelöst. Ganz gleich, ob nun manuell oder bereits mittels Autofocus der Kamera überlassen. Die meisten Kameras behielten den Sucher als direkten Sucher am Auge mit Durchblick jetzt durch das Objektiv. Halt, es gibt auch Spiegelreflexkameras mit Sucherschacht! Hierbei kann man sich von der Umgebung lösen, die Bildgestaltung im Sucher wirklich in Ruhe durchführen, deshalb bei Nahaufnahmen und auch bei Portraits sehr bewährt. Die Perfektionisten nehmen dabei wieder ein Stativ zur Hilfe. Aber auf den Berg schleppen wir dieses Ding nicht so gerne. Schon der Rucksack wollte nicht nach oben, den ganzen Weg hat er nach unten gezogen. In den Schultern haben wir es wohl gemerkt. Aber oben auf dem Gipfel, schön farbig, kann der Rucksack noch als Bildvordergrund dienen und damit mehr Bildtiefe erzeugen. Er hat es verdient, mal ins Bild zu kommen, wo er doch eigentlich gar nicht nach oben wollte.

 

Nun treten vermehrt die kleinen Digitalkameras auf, häufig klein und handlich, so für die Jackentasche. Ein Durchblicksucher ist auch dabei, und auf der Rückwand oder auch ausklappbar ein LCD-Monitor. Manche nennen es Mäusekino. Die Fotografen halten dabei die Kamera vor sich, mit leicht gestreckten Armen, im Leseabstand für die Augen. Nach dem Druck auf den Auslöser kann man das Ergebnis, welches nun im Speicher ist, ebenfalls begutachten. Eine neue Körperhaltung beim Blick auf oder in den Sucher. Ein bisschen erinnert es an den Anfang – mit der Box. Aber was suchen wir eigentlich? Ein gutes Bild!

Alfred Rosenthal

Mit der Wandergruppe auf dem Freudenthalweg
Immer, wenn wir in den Harbuger Bergen oder durch die Lüneburger Heide wandern, finden wir an den Bäumen ein dickes F. Das F steht für den Freudenthalweg, benannt nach den Gebrüdern August und Friedrich Freudenthal aus Fallingbostel. Die Gebrüder Freudenthal gelten als Niederdeutsche Dichter und Künder der Lüneburger Heide.
 
Der Freudenthalweg führt von Appelbüttel nach Verden an der Aller, ist 149 km lang und wurde in diesem Jahr zum dritten Mal von der Wandergruppe unter Führung von Holger Dettmann erwandert. Der Weg wurde in 8 Tagesetappen von 18–24 km zurückgelegt. Das erste Teilstück ist 24 km lang. Von Appelbüttel ging es durch die Harburger Berge und durch den Kleckerwald vorbei an der Holm-Seppenser Mühle nach Holm-Seppensen.
 
Die zweite Etappe führte uns dann durch die Lüneburger Heide. Das Büsenbachtal wurde durchwandert, der Pferdekopf erstiegen und weiter ging es über Handeloh und Inzmühlen in das Naturschutzgebiet der Lüneburger Heide und über den Wilseder Berg nach Wilsede, das sind laut Beschreibung 22 km, da Wilsede aber im Naturschutzgebiet liegt, mussten wir weiter bis Undeloh gehen, wo wir unsere Autos abgestellt hatten. Von Wilsede führt der Weg weiter durch die Heide nach Schneverdingen, das sind nur 18 km aber wie kommen wir hin, wie kommen wir zurück? Auto versetzen? Das wäre ein langer Weg mit dem Auto, da wir auf Nebenstraßen das Naturschutzgebiet weiträumig umfahren müssten.

Kurz entschlossen machten wir den Weg in zwei Etappen. Von Niederhavebek wanderten wir an einem Tag durch den Steingrund und den Totengrund nach Wilsede und zurück nach Niederhavebek. Das nächste Mal wanderten wir von Niederhavebek weiter nach Schneverdingen und zurück nach Niederhavebek.

 

Von Schneverdingen ging es einige Wochen später weiter durch das Böhmetal, über Wolterdingen nach Soltau (20 km). Die nächste Etappe führte wieder an der Böhme entlang über Dorfmark nach Fallingbostel. Kurz vor Fallingbostel (22 km) unserem heutigen Tagesziel erreichten wir auf einer Uferhöhe der Böhme das Denkmal der Gebrüder Freudenthal.

 
Die beiden letzten Teilstücke wurden an einem Wochenende zurückgelegt. Von Fallingbostel ging es durch einen für die Heide typischen Wacholderhain zum Grab des Heidedichters Hermann Löns und weiter nach Walsrode und durch das Grundlose Moor nach Sieversen, wo wir im Gasthaus Homann (20 km) übernachteten. Sehr zu empfehlen ist dort die gute Küche und das gepflegte Bier. Die letzte Etappe führte uns über 21 km durch die Lohheide und durch das Naturschutzgebiet der Hügelgräber nach Verden an der Aller. Dort hatten wir am Vortag einige Autos am Bahnhof abgestellt.
 

Nun haben wir den ganzen Freudenthalweg, der uns mit seinen 149 km durch die schönsten Gegenden der Heide führte, zum dritten Mal erwandert, und das war ganz bestimmt nicht das letzte Mal.

Günther Böhm

Skifreizeit der Jugend
in Aschau / Tirol
 
Hintere Reihe, von links nach rechts:

Unsere FÜL Barbara Plötz, Jules, Martin „Tini“Spaude, Melanie Schulze, Sebastian Müller, Vanessa von Kayser, Christian Garske, Patrick Weber, Florian Roesner, Silke Peters, Holger Schnier.

Vordere Reihe, von links nach rechts:

 Chavah Jaglitz, Martin Weil, Elisa Czech, Edgar Werthen, Julian Wiskemann.

Foto: Holger Schnier

ZURÜCK zur Hauptseite
THI 04.07.05