DAV Sektion Niederelbe-Hamburg

Nachrichtenblatt Nr. 4/03

Lichtbildervorträge Oktober bis Dezember 2003

SONDERVORTRAG

Mittwoch, 29. Oktober 2003 Mittwoch, 26. November 2003 Mittwoch,10. Dezember 2003
Wolfgang Fritzsche, Oberhof Rudolf Ägid Lindner, St. Ilgen Lothar Brandler, München
"Romantisches Thüringen" "Sardinien" "Faszination Bergfilm"
"Eiger Nordwand, Weg der Japaner"
"Matterhorn – Berg der Sehnsucht"
"Große Zinne – Winterdirettissima
"Fallschirmsprung über eine Felswand"

Vorschau auf weitere Vorträge im Winterhalbjahr 2003/04

Mittwoch, 28. Januar 2004 Mittwoch, 25. Februar 2004 Mittwoch, 24. März 2004
Thomas Mücke, Berlin Franz Füß, Icking Hans Steinbichler, Bernau
„Provence und Cote d’Azur" „Vom Rätikon ins Eis der Silvretta" „Mein namenloser Berg"

Alle Vorträge finden wieder im AUDIMAX (Saal II) der Universität Hamburg statt (im selben Saal wie in der vergangenen Saison). Beginn 19.00 Uhr. Mitglieder des DAV haben bei Vorzeigen des Mitgliedsausweises mit gültiger Jahresmarke freien Eintritt. Gästekarten zum Preis von 2,50 € können am Saaleingang erworben werden.

Sondervortrag im Dezember: Mitglieder 2,50 € und Gäste 4,00 €.


Mittwoch, 29. Oktober 2003, Wolfgang Fritzsche, Oberhof
"Romantisches Thüringen"

Wegen seiner bewaldeten Berghänge und seinen fruchtbaren Ebenen wird Thüringen, eines der kleinsten Bundesländer, das „grüne Herz Deutschlands" genannt. Aber auch in historischer Hinsicht ist dieses, seit alter Zeit besiedelte Gebiet reich an Ereignissen und Einflüssen auf die deutsche Geschichte gewesen.


Namen berühmter Männer, die wesentliche Perioden in Thüringen verbrachten, wie Luther, Goethe, Schiller, Bach, Adam Ries, um nur einige zu nennen, stehen dafür. Steinerne Zeugen der wechselvollen Geschichte des Landes findet man in vielen Burgen, Schlössern und Klöstern des Wandergebietes.

Die Wanderung, die der Sportlehrer, geprüfte Ski- und Wanderführer und Bergsteiger und Reiseleiter Fritzsche (Jahrgang 1939), mit uns durch seine Heimat macht, soll abseits der Touristenströme verlaufen und uns die einmalige Vielfalt, die auf engstem Raume vorhanden ist, näher bringen.

Im romantischen Burgengebiet der „Drei Gleichen" beginnen wir unseren Weg. Auf dem „Gustav Freytag Weg" geht es nach Arnstadt, der ältesten Stadt Mitteldeutschlands und „Bachstadt". Über die geologisch und botanisch einmaligen Reinsberge wandern wir nach Ilmenau, um auf Goethes Spuren im Thüringer Waldgebirge die Stätten seines Wirkens kennen zu lernen.

Auf dem Rennsteig überqueren wir das Gebirge. Im Süden Thüringens sind wir auf den Spuren eines der letzen Landschaftsidyllen Deutschlands und ältesten Kulturlandschaften Mitteleuropas unterwegs. Das Grabfeld und die Thüringer Rhön waren aufgrund ihrer Grenzlage zu Bayern und Hessen dem Wanderer bis 1989 verschlossen. Besonders hier konnten sich die alten Landschaftsstrukturen ohne industrielle und touristische Beeinflussung erhalten.

Zum Abschluss der Wanderung werden wir mit dem Fahrrad durch das katholische Eichsfeld im Nordwesten Thüringens fahren. Aufgrund seiner Bindung an das Bistum Mainz war dieser Raum immer eine Besonderheit im protestantischen Thüringen. Landschaftliche Vielfalt und eine alte Bauernlandschaft begleiten uns bis an die Grenze zu Hessen.

Mittwoch, 26. November 2003, Rudolf Ägid Lindner, St. Ilgen
"Sardinien"

Bergwandern, Freiklettern, Natur und Kultur auf einer der schönsten Inseln im Mittelmeer. Sardinien ist berühmt für seine zauberhaften Strände und Buchten. Aber nicht nur das - für den Wanderer ist die Insel mit ihren vielfältigen Landschaften ein wahres Paradies. Gewaltige Kalkwände formen tiefe Schluchten oder stürzen steil ab zum Meer, fantastische Eindrücke für den Bergwanderer, aber auch Herausforderung für den Freikletterer. Routen in unglaublich strukturiertem Kalk und kompaktem Granit. Beeindruckende Gipfel, bizarre Felsnadeln, alte Vulkanlandschaften, öde Karsthochflächen, uralte Eichen und Wacholder, Blumenpracht im Frühling und Herbst, unverfälschtes Bauern- und Hirtenland und diese Vielseitigkeit unterstreichen noch archaische Kulturdenkmäler, Nuraghen und Brunnenheiligtümer.


Der Bergführer, Fotograf und Buchautor Rudolf Lindner, der uns von seinen unnachahmlichen Vorträgen her auch bekannt ist (das letzte Mal war er mit „Hohe Tauern" bei uns in Hamburg) hat Sardinien 10 Mal besucht und hat dabei auch die Erstbegehung der „Meerlilien und Rosenquarz" gemacht.


Mittwoch,10. Dezember 2003, Lothar Brandler, München
"Faszination Bergfilm"

Der in Dresden geborene Filmregisseur (Jg. 1936) und einer der bekanntesten Felskletterer der 60iger Jahre kann 22 nationale und internationale Filmpreise vorweisen. Er entführt uns mit seinen Beiträgen in die faszinierende Welt des Bergfilms.


Film: "Eiger Nordwand, Weg der Japaner"

1969 durchstiegen sechs Japanische Bergsteiger unter Führung von Dr. Michiko Kimay in sechswöchiger Kletterarbeit durch die Rote Fluh die Eiger Nordwand. Es war die dritte Route in der Nordwand, nach der klassischen „Heckmair Route" und der „John Harlin Direttissima".

Für das Bayerische Fernsehen wurde ein Film produziert, der beim Versuch der 2. Begehung die Eigenart dieser Kletterei zeigt. Die Bergsteiger waren: Gerhard Baur, Winfried Ender und Rolf Jäger. Realisiert wurde der Film von Lothar Brandler. Dieser Film erhielt den „SILBERNEN ENZIAN" als bester alpiner Film bei den Filmfestspielen in Trento/Italien.


Film: "Matterhorn – Berg der Sehnsucht"

Warum klettern Bergsteiger auf das Matterhorn? Der 13-minütige Film schildert in Interview- Form die Beweg- und Hintergründe Einzelner für ihre Besteigung des wohl berühmtesten Berges der Welt.


Film: "Große Zinne – Winterdirettissima, einst und jetzt"

1963 durchstiegen drei sächsische Bergsteiger im Januar, bei bis 34 Grad unter Null in 17 Tagen die absolute Direttissima in der Nordwand als Erstbegehung. Damit gelangten sie in das GUINESSBUCH DER REKORDE und wurden in Italien und Südtirol wochenlang gefeiert. Zeitungen, Hörfunk und Fernsehen berichteten darüber. Der Regisseur Lothar Brandler berichtete damals für die ARD Tagesschau alle zwei Tage über die Durchsteigung, stieg selbst auf den Gipfel, biwakierte bei Minus 25 Grad unter dem Gipfelkreuz, um die jungen Kletterer oben in Empfang zu nehmen und zu filmen. Es waren Rainer Kauschke, Peter Siegert und Gerd Uhner aus Sachsen, welche im Jahr vorher schon die erste Winterdurchsteigung des Matterhorns gemacht hatten. 20 Jahre später kletterten sie mit Lothar Brandler noch einmal durch diese Wand, diesmal im Sommer. Mit einer Tonfilmkamera wurde mit Originalton ein Film geschaffen, welcher zum Anfang, als „Dokument" die Originalaufnahmen, schwarz/weiß, zeigt und dann die neuerliche Durchsteigung der Direttissima, bis die drei Kletterer, nach 20 Jahren, erneut auf dem Gipfel stehen. Der Film erhielt den „SILBERNEN ENZIAN" bei den Filmfestspielen in Trento als bester Alpinfilm.

Film: "Der erste Fallschirmsprung über eine Felswand"

Für den abendfüllenden alpinen Kinofilm: SENSATION ALPEN sprang der Österreicher Wolfgang Weitzenböck über die Süd-West-Wand der Rotwand im Rosengarten/Dolomiten. Es war das erste Mal, dass ein Mensch diesen Sprung gewagt hatte. Diesem Fallschirmsprung schließt sich eine Ballonfahrt über die majestätischen Gipfel des Berner Oberlandes an und beendet einen ereignisreichen Bergfilmabend.


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THI 17.10.03