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DAV Sektion Niederelbe-Hamburg |
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Nachrichtenblatt Nr. 4/02 |
Eröffnung Kletterzentrum Hamburg |
For absolut beginners |
Ansprache zur Einweihung des Kletterzentrums Hamburg |
Preisliste Indoor / Outdoor-Klettern |
Öffnungszeiten / Anfahrtskizze |
Eröffnung Kletterzentrum Hamburg |
Strahlender Sonnenschein, erwartungsvolle Gäste und gut gelaunte Gastgeber die Eröffnung des Kletterzentrums am 17. August diesen Jahres hatte Volksfeststimmung. Rund 400 bis 500 Interessierte nutzten die Gelegenheit, um sich die neue Anlage an der Döhrnstraße anzusehen und auch gleich zu testen. |
Um 11 Uhr begann die Veranstaltung für geladene Gäste und ehrenamtlichen Helfer mit der Eröffnungsrede eines sichtlich stolzen ersten Vorsitzenden unserer Sektion. Helmuth Rüpke hob vor allem die umfangreiche Hilfe derjenigen Mitglieder hervor, die sich bei keinem Wetter gescheut hatten, auf dem Bau mitzuwirken. Auch die finanzielle Unterstützung vom u.a. Hamburger Sportbund und dem Hauptverein in München wurde von ihm betont. |
Der Vertreter aus München, Herr Weber, sprach von einer "sagenhaften Leistung" * Und er weiß, wovon er spricht. Als Architekt und Bauleiter wirkte er am Kletterzentrum Thalkirchen in München mit. "Sie haben sich gesagt: Wenn wir die Berge nicht haben, holen wir sie eben nach Hamburg-, so Webers Worte. "Und dabei ist ihnen allein mit Hilfe ihrer Nachbarsektion Niederelbe gelungen, was anderenorts nicht einmal ein Zusammenschluss aus über 20 Sektionen auf die Beine gestellt haben ' " Sein "Geschenk" an die Sektion: Der Hauptverband hat die Nachfinanzierung der Kostenlücke von 107.000 Euro gesichert. Da fiel einigen Anwesenden denn doch ein Stein vom Herzen. |
Finanzielle Unterstützung gab es auch von anderer Seite. Die Hamburger Feuerkasse und die Hamburger Sparkasse traten als Sponsoren auf. Die Firma Enterlein aus Hamburg Reinbek produzierte kostenlos die Eintrittskarten, die mit einem intelligenten Transponder-Chipsystem ausgestattet sind. |
Die Programmierung der Chips hatte Dr. Wilfried Haaks, Leiter der Sparte Bergsport und Klettern, in wochenlanger Heimarbeit am Abend übernommen. Dafür konnte er die erste Eintrittskarte an diesem Tag dem Architekten Heinrich Simon überreichen programmiert auf lebenslangen freien Eintritt in "seiner" Anlage. Zu gern hätte der Vorstand Heinrich Simon damit geehrt, die Anlage nach ihrem Erbauer zu benennen. Doch dagegen hatte sich der 71-jährige gesträubt. So überreichte man ihm eine Reise für zwei Personen, auf der er - und seine Frau - sich hoffentlich von seinem außergewöhnlichen Einsatz für die Sektion erholen kann. Sein Kommentar am Ende des Tages, mal wieder in aller Bescheidenheit: "Wenn ich nur die Hälfte von dem glaube, was ich heute so gehört habe, kann meine Arbeit doch nicht ganz so schlecht gewesen sein". |
Im Gegenteil: Sie ist brillant. Erfahrene Kletterer standen fasziniert vor dem 15 Meter hohen Gebäude und lobten vor allem die ungewöhnlichen Griff- und Trittstrukturen, die direkt in die Betonwände eingearbeitet wurden. "So etwas habe ich anderswo noch nie gesehen", sagte eine junge Frau beeindruckt. Auch Kinder nutzten die Gelegenheit, um die leichteren Routen hinauf zu steigen. Erfahrene Kletterer der Sektion sicherten sie dabei, gaben Tipps und motivierten die Kleinen. |
Ergebnis: Bereits jetzt hat sich eine große Zahl Interessenten fürs Kinderklettern gemeldet. Die Nachfrage nach AnfängerKletterkursen liegt bei über 90 Anmeldungen. Das ist die nächste schwere Aufgabe, die von der Sektion bewältigt werden muss. Neue Fachübungsleiter werden dringend gesucht, die bereits vorhandenen werden in kurzer Zeit die Termine für Veranstaltungen koordinieren müssen. |
Doch es wurde nicht nur geklettert. Kühle Getränke, Kaffee und der von der Bäckerei Springer gesponsorte Butterkuchen luden im Festzelt zu einer Pause ein. Manch einer lagerte auch auf der großen Wiese hinter der Anlage, genoss die Sonne und sah den Kletterern zu. |
Für eine besondere Showeinlage hatten am Mittag die "Trolle", die Jugendgruppe der Sektion Niederelbe, sowie Christian Strauer und Holger Merz von der Hamburger Sektion gesorgt. Begleitet von Pop-Musik führten junge Kletterinnen an den Außenwänden Synchron- und Zeitklettern vor. Innen "kämpften" dann zwei junge Männer um die Gunst einer Kletterin, bewarfen sich mit Chalkbeuteln und zückten sogar eine riesige Wasserpistole, um dann alle drei gekonnt-kontrollierte Vorstiegsstürze zu demonstrieren. |
Alles in allem ein guter Start für die neue Anlage. Wir können optimistisch in die Zukunft blicken. |
Martina Hancke |
For absolut beginners |
Für Jugendliche der Hamburger DAV-Sektionen, die bisher noch nicht geklettert sind, die die neue Kletteranlage aber unter Anleitung ausprobieren möchten, wird ein Kletterkurs (4 Termine) angeboten. |
Ziel des Kurses ist es, in grundlegende Kletter- und Sicherungstechniken einzuweisen, um selbständig im Töprope klettern zu können. Aus Platzgründen ist die Teilnehmerzahl auf 10 beschränkt. Bei Bedarf werden weitere Kurse auch für jüngere Mitglieder angeboten, die jeweils montags stattfinden. |
Die Termine des ersten Kurses sind 7.10. / 14.10 / 21.10. und 28.10.02 jeweils 17 bis 19 Uhr. |
Die Ausrüstung mit Ausnahme der Kletterschuhe wird gestellt. |
Für Mitglieder einer der beiden Hamburger DAV-Sektionen fallen nur die Eintrittskosten für die Kletteranlage an. |
Anmeldung bei Astrid Burba unter Telefon: 880 2175 oder unter E-Mail: Astrid.Burba@hamburg.de. |
Ansprache zur Einweihung des Kletterzentrums Hamburg |
Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren! |
Im Namen der Sektion Niederelbe-Hamburg heiße auch ich Sie zur Eröffnung des Kletterzentrums Hamburg herzlich willkommen. Als Kooperationspartner unserer älteren Schwester, der Sektion Hamburg, freuen wir uns nicht minder, dass diese Kletteranlage nach einem langen Vorlauf fertiggestellt ist. |
Schon am vergangenen Montag haben unsere Jüngsten Mitglieder, die Trolle, vor Fernsehkameras und der Presse gezeigt, was sie bisher in weit entfernten Kletteranlagen gelernt haben und nun in diesem neuen Kletterzentrum weiterentwickeln können. Der Bau dieser Kletteranlage des DAV war nur möglich, weil sich alle am Klettern im DAV Interessierten zu einer gemeinschaftlichen Kraftanstrengung zusammengerauft haben. |
Maßgeblichen Anteil am zustande kommen dieser Allianz hat der 1. Vorsitzende der Sektion Hamburg, Herr Rüpcke, der in den letzten Jahren unermüdlich in Sachen Kletterturm unterwegs war. Konzeptionell und in der Realisierung wäre, ohne die tägliche beharrliche Arbeit des Architekten Simon und seiner vielen Helfer über viele Jahre hinweg, eine solch stimmige Anlage in praktischer und ästhetischer Sicht nicht entstanden. Nicht zuletzt durch ihre jahrelangen Mitgliedsbeiträge haben die Angehörigen beider Sektionen das wirtschaftlich solide Fundament für die Finanzierung gelegt. Zuschüsse des Hauptverbandes in München haben zur erforderlichen Finanzierung beigetragen. Aber auch die Freie und Hansestadt Hamburg hat durch die kostenlose Zurverfügungstellung des Grundstücks die Finanzierung des Baus erheblich erleichtert. Ihnen allen, und auch denen die zum Gelingen beigetragen haben, ohne bisher erwähnt worden zu sein, herzlichen Dank! |
Klettern ist heute ein Trendsport. Im DAV konnte man aber schon Klettern, als die Worte Trend oder in oder out noch nicht im allgemeinen Sprachgebrauch waren - vor über 100 Jahren. Die Trainingsmöglichkeiten in Norddeutschland sind allerdings in den letzten Jahren immer weniger worden, vor allem als Folge von Umweltauflagen. Von daher war die Errichtung eines Kletterzentrums ein notwendiger Schritt für alpenferne Sektionen. Kletterer sind teamorientierte Individualisten. Das macht die Konzeption einer Kletteranlage nicht leicht. Individualisten deshalb, weil eine Vielzahl von Spielarten des Kletterns kultiviert werden. Das Spektrum reicht von der Besteigung schwierigster Gipfel in Patagonien, über alpine Klettertouren mit allen ihren Facetten bis zum Sportklettern im Mittelgebirge und in der Halle. Auch das Bouldern soll nicht vergessen werden. Teamorientlert deshalb, weil es wohl kaum eine andere Tätigkeit gibt, bei der man sich so auf seinen Sicherungs-Partner verlassen können muss, wie beim Klettern. Eine Kletteranlage des DAV soll eine Trainingsmöglichkeit für alle diese Facetten des Kletterns schaffen. |
Dies ist mit dem heute eröffneten Kletterzentrum in vorbildlicher Weise mit mehr als 90 verschiedenen Routen gelungen. Alpin orientierte Kletterer finden Natursteinwände vor, die von Herrn Simon im wahrsten Sinne Stein auf Stein gebaut, oder soll ich besser sagen, komponiert worden sind. Es gibt Routen, in denen Sicherungstechniken wie das Legen von Keilen oder Schlingen realitätsnah geübt werden können. Sportkletterer finden großzügige Dächer vor, an denen sie ihre atemberaubenden Techniken weiterentwickeln können. Auch eine Boulderanlage ist vorhanden. |
Ich wünsche allen Kletterern, ob Mitgliedern - oder noch nicht - Mitgliedern des DAV - viel Erfolg bei der Erreichung ihrer selbst gesteckten Ziele und wünsche mir eine rege Nutzung der Anlage. |
Burba |
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THI 30.09.02 |